Die Fahrt nach Riga

Ein letzter Check nach dem wohl schlechtesten Frühstück der Tour nach Englischer Art gings los. Naja, zumindest sollte es. Da wir die gesamte Blockhütte für uns hatten, hatte auch jeder sein eigenes Bad. Nur hätte Tommy besser nicht von innen abgeschlossen…. Henning konnte  ihn nach ca. 10 min davon überzeugen, dass er den Schlüssel aus dem Fenster wirft und wir von Aussen aufschliessen.

Wir fuhren den kleinen sandigen Anstieg hoch, was Henning kurz vorm Ende überraschend in die waagerechte Position brachte…schnell packte er all seine Sachen wieder zusammen und dann war endlich Abfahrt.

Die Strecke war zunächst noch asphaltiert, aber das änderte sich nach kurzer Zeit. Insbesondere die letzten 30km vor Riga erwiesen sich als eine „Material-Teststrecke“, was sich dann auch deutlich in unserer Stimmung bemerkbar machte.

Am Ziel angekommen suchten wir den erstbesten Radladen auf und wie der Zufall es wollte kam gerade neue Ware rein. Ein „Schwalbe Marathon Plus Road“, den Tommy denn auch gleich dem Lieferanten am liebsten direkt aus der Hand gerissen hätte. Nach dem sofortigen Einbau war die Welt wieder in Ordnung und wir genossen die Ankunft in einem Altstadt Café.

Tommy und seine Pannen

Nachdem heute morgen erst einmal das Radputzen und fixieren meiner gebrochenen Gepäckträgerstrebe auf dem Programm stand, fuhren wir von Litauen nach Lettland. So kurios, wie es gestern mit den sandigen Feldwegen vor und nach den Orten aufhörte ging es weiter. Auf sehr einsamen Terrain überquerten wir dann auch die Grenze, was lediglich durch ein kleines Schild angezeigt wurde. Da wir noch genügend Zeit hatten und die Sonne schien, entschieden wir uns nach erreichen unseres eigentlichen Ziels BENE, weiter zu fahren bis nach TERVETE. Hier kehrten wir in das Gästehaus einer alten Dame ein, schraubten und reparierten das defekte Material (diesmal vor allem Tommy) bei herrlichem Sonnenschein am Fluss und stärkten uns danach beim Griechen.

Erstmal putzen
Dann die Gepäckträgerstrebe fixieren
Die Grenze Litauen / Lettland passieren
Tommys Panne Teil I
Tommys Panne Teil II

8. Tag – the day after tomorrow…

Gestern sind wir mit hohen Erwartungen an den heutigen Tag in Klaipėda eingelaufen und dachten, es wäre ein einfaches heute nach Seda zu fahren. Zauberte anfangs eine Vorhersage mit 35 km/h Rückenwind uns ein Lächeln auf die Lippen, sollte dies durch mehrfache Regenschauer und erneuten Straßenverhältnissen wie in Russland schnell wieder verschwinden. 

Zudem hatte Kay ein paar Probleme mit seinem schleifenden Gepäckträger, seiner versandeten Schaltung, der Hinterradbremse…

Abends in Seda angekommen waren wir froh, dass ein Einwohner der englischen Sprache mächtig war (hierzulande nicht selbstverständlich) und uns half, unsere Unterkunft für die Nacht zu finden. 

Kays ursprüngliches Ladekonzept (schleif, schleif,…)
Kays neues Ladekonzept – kein Brett vor dem Kopf, dafür am Gepäckträger
Waschanlage für Scheibenbremsen à la Litauen
Kurze Regenpause
Ausklingen des Tages beim Rommé

Zurück in Europa! LITAUEN!!???❤

Der Tag startete bescheiden. Diese verdammten Tauben vor der Tür und die Straßenverhältnisse in Kaliningrad!? Aus dem Dunstkreis der Stadt entschwunden war es wieder entspannter, aber wir mussten jederzeit mit Regen rechnen. Zuvor wurden wir aber noch durch das ein oder andere Schlagloch überrascht. Es führte einmal sogar fast zu einem Massenzusammenstoß unter uns, welches aber zu einer verschieben von Kays Gepäckträger führte. Kurz vor der Grenze erwischte uns dann schlagartig der Regen in ungeahnter Härte. Eine Person, die schon etwas abgefressen war, wurde dadurch etwas ungehalten und wir kehrten durchnässt in ein Restaurant ein (Fischhoff). Nach einer kleinen Mittagspause und anschließendem trockenen Wetter ging es weiter zur Grenze.

Streckenverhältnisse um Kaliningrad
Kaum zu erkennender Übeltäter (Schlagloch).
Frischer Fisch bei Fischhoff.

An der Grenze angekommen wurden wir wieder ausgebremst. Nach ca. 1,5 Stunden an der Grenze konnten wir endlich unsere Reise mit ungeahnten Freiheiten fortsetzen. Litauen bot beste Voraussetzung zum Radfahren und das Wetter spielte ebenfalls mit. Rückenwind und Sonnenschein.? Nach 143 km kamen wir, 23 km weiter als eigentlich geplant, in Klaipėda an. Mal sehen, ob morgen die Bedingungen so anhalten.

Gute Straßenverhältnisse. ☺
Weiter…
Und weiter…
Skandinavischer Flair in Litauen.
Tuk Tuk auf litauisch.
Meins, meins, meins…

K… ! Wirklich?!?

Pause war am 6ten Tag angebracht und von Nöten. Kaliningrad hätte es aber nicht unbedingt als Tagesstopp sein müssen. Elbing wie eigentlich geplant wäre die besser Wahl gewesen. Fahrrad freundlich kann man die Stadt nicht nennen und viele schöne Ecken konnten wir auch nicht ausmachen.

Trotz Schwierigkeiten die Stadt mit dem Rad zu erkunden, konnten wir dennoch ein paar gute Stellen finden. Außerdem waren an allen Ecken und Enden Erinnerungen aus früher Zeit zu sichten.

5. Tag – on the road to Kaliningrad

Haben heute morgen um 08:30 uns auf den Weg von Elblag nach Kaliningrad gemacht. Henning hatte noch vom Bauernhof ausversehen die Schlüssel auf Tasche, so dass wir erst einmal zur Post fahren mussten um diese wieder zurück zu senden. 

Unsere letzten Zlotys haben wir vor der Grenze für Kaffe, Tee, Pizza, … auf den Kopf gehauen (und sind dennoch nicht alles losgeworden). Beim Grenzübergang bemerkten wir die russische Akribität, da wir Taschenkontrollen sowie mehrere Schleusen passieren mussten. In Kaliningrad später angekommen haben wir uns erst einmal in der Wohnung eingelebt, Wäsche gewaschen und danach noch schön gegessen. Morgen gibt es dann den Touri-Schnack…  

Kaliningrad @ night

Oh, doch so klein das Schnitzel… 

Einlauf in Kaliningrad
Vorsicht bissig…
Letzter Kaffee vor Russland
Kleiner Snack für zwischendurch…

Der holprige Weg nach Elblag oder besser gesagt Elbing

Von unserer malerischen Unterkunft am  See fuhren wir über Danzig nach Elbing. Mal wieder waren die Wege mitunter eine Herausforderung. Unter anderem fuhren wir entlang einer zweispurigen Str. ohne Radweg, durch eine Baustelle und einige Feldwege mit diversen Schlaglöchern wo ich (Kay) zwischendurch dachte, dass mein nicht für das Carbon MtB ausgelegter Gepäckträger unter der Last beim Durchfahren der Unebenheiten auseinander bricht. Nach 110 km, erreichten wir unseren Zielort Elbing, wo wir das Glück hatten, dass uns die nette Dame in der Touristeninformation nach ca. einer halben Stunde und diversen Telefonaten das letzte freie Hotelzimmer reservieren konnte. Morgen früh pünktlich um 9 geht’s dann weiter nach Kaliningrad.​

Unterkunft am See bei Gracz
Tommy geniesst die Sonne und den Ausblick in der Danziger Altstadt
Auf der Fähre…
Ende des Asphalts
Unser Hotel für die Nacht.

3. Tag – die unendliche Geschichte (oder auch Strecke)

Nach dem reichlichen Frühstück auf dem Bauernhof sind wir von Koszalin aufgebrochen. Unser Navigator (Henning) hat uns eine fein erlesene Strecke ausgesucht, wodurch wir uns nicht sicher sind, ob er ein engagierter Material-Testfahrer ist. Der Untergrund reichte von feinen Asphalt bis zum sandigen Boden in irgendwelchen Wäldern. Da wir für morgen schon ein wenig Strecke vorholen wollten, sind wir heute 148 Kilometer gefahren. Entsprechend erschöpft in Garcz angekommen waren wir froh noch ein Zimmer zu bekommen. Leider waren alle Restaurant schon zu, sodass wir uns ála Supermarkt verpflegen mussten. 

Typische Haupstrasse
…über Stock und über Stein… ?
Belohnungseis am Ende des Tages
Kleine Regenpause
Neue Yoga-Figur: Der suchende Fahrradfahrer
Wo kommt auf einmal der Sand her?!

2. Tag – Irgendwo im Nirgendwo…

Sind heute weiter von Niechorze in Richtung Koszalin gefahren. Kay hatte zwischendurch einen Wunsch geäußert auf einem Bauernhof zu schlafen, den wir ihm natürlich nicht ausschlagen wollten. 

Der Weg bis dahin war abenteuerlich. Die polnischen Fahrradwege sind eher alte Panzerwege oder führen irgendwo durch den Wald, wo man eher ans Pilze suchen denkt anstatt dort jemals mit dem Fahrrad entlang fahren zu wollen. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg und der hat uns nach 108 Kilometern ans Ziel gebracht. 

Polnische Fahrradwege
Wieder ein polnischer Fahrradweg…
Die Hüter der Fahrräder

Von der Bäuerin herzlich in Empfang genommen, gab es eine Kanne voll Kaffee um die müden Knochen wieder fit zu bekommen. 

1. Day – Niechorze

Heute haben wir nach 120 Kilometern das erste Ziel auf dem Weg nach Helsinki erreicht. Frisch gestärkt von meinen Großeltern (Tommy) gestartet, waren wir nach 6 Stunden in Niechorze angekommen und haben erst einmal unsere polnische First Class Suite im 80er Style bezogen. Danach ging es ab zum Strand und wir haben beim polnischen Pils die Ostsee genossen.

Relaxen am Strand von Niechorze zum Feierabend
Hennings Routenführung geht nicht über Kopf und Stein sondern durch den Busch